Im März werden die Völker in die Weidetracht gebracht. Die Weiden, Salix species, bekannt als Korbweide, Salweide Bruchweide, Mandelweide usw, bringen die Bienen die erste ergiebige Tracht des Jahres und die Weidenpollen gehören zu den für den Bienen nahrhaftesten Pollenarten. In April und Mai werden die Korbvölker zum Teil in den sgn Schwarmstand gebracht und teils weggebracht für die Bestäubung von Blaubeeren, Äpfel und Birnen. Die Schwärmerei fängt erst richtig an in Mai und dann gibt es jeden Tag Schwarmwache.
An einem Tag werden bis zu 25 Schwärme gefangen, aber is gibt auch langweilige Tage an denen vielleicht nur 3 Schwärme kommen oder gar keine. Die Schwärme werden alle mittels Schwarmfangbeutel am Flugloch abgefangen. Für die einzelne Schwärme die nicht in den Beutel gefangen werden, hängen im Gelände spezielle Schwarmfänger mit Lockmitteln. Ein paar Ausschnitte von einem Schwarmtag in Juni sehen sie
in diesem Video (2 Minuten)
Die Völker die Bestäubungsarbeit leisten müssen, werden morgens sehr früh, kontrolliert und ggf, wenn Schwarmgefahr vorhanden, umgetäuscht für andere Bienenvölker. In Juni fängen manche von den jungen neuen Völkern an,(die hiesen vor 4 bis 6 Wochen noch Schwärme) , erneut zu schwärmen. Um dies zu verhindern werden diese Völker durch abtrommeln oder abjagen, oder durch Feglinge geteilt und geschwächt. Wie schön und gut die natürliche Schwärmerei auch sein mag, nochmals 4 oder 6 Wochen Schwarmwache hälte ich nicht aus. Im folgenden Video mit Bienen in Körben aus Kork, sieht man wie das Abtrommeln funktioniert und den Fachman unter euch, darf es klar sein, dass ich, wie hier gezeigt, dass sgn offene Abtrommeln bevorzüge. Allerdings, trommeln wir nur ab mit blossen Händen, damit die Körbe nicht geschädigt werden. Hab geduld erst ab 5 oder 6 Minuten geht es richtig los.
In Juli ist die richtige Pflege der Völker, die jetzt über so viel möglich Stände verteilt sind, das wichtigste. Durch die Verteilung über mehrere Stände wird die Tracht besser genützt und Konkurrenz vermieden. Die Völker, die entweder durch die Schwärmerei geschwacht sind, oder selbst als kleine Schwärme angefangen haben, müssen Anfang August ihre maximale Volksstärke erreichen, damit die Spättracht, das ist die Heideblüte, voll ausgenutzt werden kann. In August geht es dann in die Heide. Wenn nicht vertrocknet oder angefrissen von Käfern, kann die Heide reichlich Nectar spenden. In der Heide bleiben die Körben bis halb September. Dann folgt die Auslese, zweidrittel bis dreiviertel der Völker (weniger aber als die Heide nicht gut gehonigt hat) werden aus ihren Körben gestossen und die Körben werden ausgebrochen. Bei allen Völkern, egal ob abgeerntet oder als neues Standvolk gesparrt geblieben, werden die Aufsätze mit dem Heidescheibenhonig abgenommen. Die Bienen aus den abgeernteten Völkern, werden vereinigt als neue Völker aufgefüttert, oder verkauft oder anderen Völkern zugeführt. In Oktober werden die ausgebrochenen Waben ausgepresst damit Waben (Wachs) und Honig getrennt werden. Der Presshonig ist besonders nahrhaft, weil beim Pressen viel Pollen durch den Honig gemisscht wird. Wachs wird am kalten Tagen umgeschmolzen, weil die Bienen dann nicht fliegen und vom Geruch angezogen in der heissen Masse ertrinken.
Bis zum nächsten April gibt es zwar sehr viel Arbeit, aber die Bienen bestimmen den Termin nicht sodass es sogar einen Ruhetag gibt. Hauptaufgaben sind Honigverkauf, Plege der Körben, Wachsgewinnung, neue Körbe flechten,, Reinigung der Körbe und viel mehr. Ist die Innenarbeit zu langweilig, suche ich im Wald nach Wurzeln zum Bienenkorb flechten.